Bis Juni 2017 wurden in Deutschland zehnmal mehr Erkrankungen durch das Hanta-Virus gemeldet als im ganzen Jahr 2016 aufgetreten sind. Hanta-Infektionen werden von Mäusen und anderen kleinen Nagern auf den Menschen übertragen. Sie beginnen wie eine Grippe mit schwerem Krankheitsgefühl, hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Husten über mehrere Tage. Es folgt eine zweite Phase mit deutlichem Abfall des Blutdrucks und Störungen der Nierenfunktion. Allerdings gibt es auch leichtere Infektionsverläufe. Eine Impfung oder eine medikamentöse Therapie sind nicht möglich. Die Erkrankung heilt in aller Regel folgenlos aus. Das Hanta-Virus schädigt – anders als zum Beispiel die Erreger von Syphilis oder Toxoplasmose – in der Schwangerschaft das ungeborene Baby nicht. Allerdings kann die schwere Erkrankung der Schwangeren selbst mit hohem Fieber die Neigung zu vorzeitigen Wehen und zu einer Frühgeburt erhöhen. Weiterlesen

91 Prozent der über 16-Jährigen mit mehr als einem Sexualpartner oder einer Sexualpartnerin in den letzten 12 Monaten geben an, immer, häufig oder gelegentlich Kondome zu benutzen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Repräsentativbefragung „AIDS im öffentlichen Bewusstsein“, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) seit 1988 in regelmäßigen Abständen durchführt. Damals lag der Wert bei 54 Prozent, im Jahr 2000 bei 79 Prozent. Für die Repräsentativerhebung der BZgA wurden bundesweit 3.000 Menschen ab 16 Jahren im Zeitraum Oktober bis Dezember 2016 befragt.

Kondome sind nach wie vor der beste Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI). „Benutzt Kondome“ ist deshalb eine der zentralen Botschaften der neuen HIV/STI-Präventionskampagne der BZgA, die im letzten Jahr unter dem Namen LIEBESLEBEN die bis dahin aktuelle Kampagne „GIB AIDS KEINE CHANCE“ abgelöst hat. Um das Schutzverhalten in der Bevölkerung auf einem hohen Niveau zu halten, motiviert die BZgA ab sofort mit einer neuen Motivstaffel von LIEBESLEBEN zur Nutzung von Kondomen in sexuellen Risikosituationen.
Bei Symptomen zum Arzt
Die zweite zentrale Botschaft der neuen Motivstaffel heißt „Geht bei Symptomen für eine sexuell übertragbare Infektion zum Arzt“. Denn selbst wenn sich Menschen Gedanken machen, ob sie sich mit einer STI angesteckt haben könnten, gehen viele nicht zum Arzt. So haben von den 40 Prozent der Menschen mit mehreren Sexualpartnerinnen bzw. Sexualpartnern, die überlegten, ob sie sich angesteckt haben könnten, nur etwa 58 Prozent einen Arzt aufgesucht.

Hierzu erklärt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA: „Die Ergebnisse unserer repräsentativen Untersuchung zeigen, dass Menschen ermutigt werden müssen, über eine mögliche sexuell übertragbare Infektion mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin zu sprechen. Deshalb motiviert die BZgA mit den neuen Plakat- und Anzeigenmotiven zur Kondomnutzung und auch zum Arztbesuch bei Symptomen für eine STI. Denn sexuell übertragbare Infektionen bergen Risiken. So kann Unfruchtbarkeit eine mögliche Folge sein, wenn beispielsweise eine Chlamydien-Infektion unbehandelt bleibt.“

Die sechs neuen Motive knüpfen nahtlos an die kommunikativen Erfolge der ersten Motivstaffel von LIEBESLEBEN an. Dank deren hoher Reichweite gelang es der BZgA im Jahr 2016, 80 Prozent der Bevölkerung unter 30 Jahren mit den Botschaften der HIV/STI-Prävention zu erreichen und LIEBESLEBEN als neue Marke der HIV/STI-Prävention bekannt zu machen.

Mit einer gelungenen Mischung aus Humor und eingängiger Information sensibilisieren drei Plakatmotive die Bevölkerung zum Thema sexuell übertragbare Infektionen, während drei andere weiterhin als Schwerpunkt für die Kondomnutzung werben. Die neuen Motive sind seit Mitte Mai an über 65.000 Plakatflächen bundesweit zu sehen, welche vom Fachverband Außenwerbung (FAW) zur Verfügung gestellt werden. Unterstützt wird die HIV- und STI-Präventionskampagne der BZgA zudem vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV).

Weitere Informationen:
Der Kurzbericht „AIDS im öffentlichen Bewusstsein 2016“ steht zum Download bereit .

Weitere Informationen zur HIV/STI-Präventionskampagne der BZgA finden sich unter http://www.liebesleben.de und unter http://www.impfen-info.de

Quelle: Pressemitteilung BZgA

Kommt ein Kind auf die Welt und wurde die Mutter gegen gewisse Infektionen geimpft, so überträgt sich dieser Impfschutz auch auf das Neugeborene. Ist zum Beispiel die Mutter selbst an Masern erkrankt gewesen, so hat der Säugling bis zu zehn Monate den sogenannten Nestschutz gegen eine Maserninfektion. Wurde die Mutter gegen Masern geimpft, so schütz die Impfung das Neugeborene circa sechs Monate vor einer Masern-Infektion. 

Ähnlich verhält es sich bei Kindern geimpfter Mütter bezüglich Röteln, Mumps, Diphtherie und Tetanus.

Wenig zuverlässig ist der Nestschutz gegen Kinderlähmung, gar keiner besteht gegen Keuchhusten, Scharlach, Tuberkulose und HIB, den Erreger von Hirnhautentzündung (Meningitis).

Dank einer fachübergreifenden Zusammenarbeit von drei Kliniken des Universitätsklinikums Carl Gustav Dresden steigen die Chancen drogenabhängiger Mütter, während beziehungsweise nach der Schwangerschaft aus der Sucht aussteigen zu können. Die Hilfsangebote richten sich insbesondere an Crystal-Konsumentinnen. Die Initiative „Mama denk´ an mich“ verbessert die Aussichten, dass die Neugeborenen weiter von ihren Müttern betreut werden können. In den ersten zehn Monaten des neuen Angebots ließ sich die Rate der ins ursprüngliche Zuhause entlassenen Babys von einem Drittel auf zwei Drittel erhöhen. Seit Januar 2016 gibt es im Rahmen der Initiative eine Koordinatorin zur Betreuung der Abhängigen und ihrer Neugeborenen. Initiatoren und Ansprechpartner sind Mitarbeiter der Kliniken für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, für Kinder und Jugendmedizin sowie für Psychiatrie und Psychotherapie.

Kontakt für Betroffene
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
FamilieNetz – Initiative „Mama, denk‘ an mich“
Heike Menz, Tel.: 0351 458 66 33, E-Mail: mama.dam@ukdd.de

Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden