Eine aktuelle Auswertung der Kooperationsgemeinschaft Mammographie zeigt: Wer regelmäßig am Mammographie‑Screening teilnimmt, profitiert deutlich von einer Früherkennung im prognostisch günstigen Stadium ([Frauenärzte im Netz][1]). In der jüngsten Analyse (2009–2018) wurden insgesamt rund 2,9 Millionen Frauen erfasst – die Teilnahmerate lag bei etwa 51 %, also jedes zweite eingeladenen Frau ([IdW Online][2]). Von den etwa 18 000 entdeckten Karzinomen waren beeindruckende 80 % maximal 2 cm groß und ohne Lymphknotenbefall – lange vor Einführung des Screenings lag der Anteil günstiger Fälle nur bei rund 57 % ([Frauenärzte im Netz][1]).
Bedeutung regelmäßiger Teilnahme
Wer regelmäßig – also etwa alle zwei Jahre – teilnimmt, hat deutlich bessere Chancen: Die sogenannte Wiedereinbestellungsrate lag bei 2,9 %, und bei Folgeuntersuchungen wurde Brustkrebs bei 6 von 1000 Frauen entdeckt ([Frauenärzte im Netz][1]). In der Altersgruppe der 65‑ bis 69‑Jährigen waren es sogar 8 von 1000, fast doppelt so viele wie bei jüngeren Teilnehmerinnen, was auf das altersabhängig steigende Risiko hinweist ([Frauenärzte im Netz][1]).
Rückgang der Brustkrebs‑Sterblichkeit
Parallel zu diesen Früherkennungsdaten belegt eine umfassende Studie, vorgestellt im Juli 2025 in Berlin, dass das Mammographie‑Screening die Brustkrebssterblichkeit um 20 bis 30 % reduziert – verglichen mit Frauen, die nicht am Programm teilgenommen haben. Die Studie basiert auf Daten von 2009 bis 2018 und gilt als konservativ geschätzt – der tatsächliche Nutzen könnte höher liegen ([BMG][3]).
Nutzen versus Risiken
Die Vorteile der Früherkennung stehen jedoch einer Debatte um Überdiagnosen und falsch positive Befunde gegenüber. So wird geschätzt, dass bei 1000 Frauen zwischen 50 und 69 Jahren etwa 9 bis 12 Überdiagnosen auftreten – d. h. Tumore erkannt und behandelt werden, die ohne Screening nie Beschwerden bereitet hätten ([Stiftung Warentest][4]). Außerdem erhalten bis zu 30 von 1000 Frauen einen auffälligen Befund, etwa 11 davon müssen zur Biopsie – obwohl der Befund oft harmlos ist ([Stiftung Warentest][4]).
Erweiterung der Altersgruppen
Bisher richtete sich das Screening offiziell an Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Seit dem 1. Juli 2024 ist jedoch eine Teilnahme auch für Frauen zwischen 70 und 75 Jahren möglich – ohne automatische Einladung, aber mit eigenverantwortlicher Terminvereinbarung. Ab 2025 bzw. 2026 soll das Einladungswesen auch hier aufgebaut werden ([Gemeinsamer Bundesausschuss][5]).
Zudem empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), die untere Altersgrenze von 50 auf 45 Jahre zu senken. Für Frauen zwischen 45 und 49 Jahren zeigte sich ebenfalls eine ähnliche Mortalitätsreduktion von etwa 20 % bei moderatem Risiko durch Strahlenbelastung ([BFS][6]).
Fazit
Das Mammographie‑Screening in Deutschland ist ein effektives Instrument zur Früherkennung von Brustkrebs: Die meisten entdeckten Tumore lassen sich früh behandeln und die damit verbundene Sterblichkeit sinkt deutlich. Wichtig bleibt die individuelle Abwägung zwischen Nutzen und möglichen Risiken wie Überdiagnosen. Zukünftige Entwicklungen – etwa die Ausweitung auf jüngere (ab 45) und ältere Frauen (bis 75) – könnten die Früherkennung weiter verbessern und das Programm noch wirkungsvoller gestalten.
[1]: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/brustkrebs-im-fruehstadium-erkannt-aktuelle-auswertungen-aus-dem-mammographie-screening/?utm_source=chatgpt.com „Brustkrebs im Frühstadium erkannt: aktuelle Auswertungen aus dem Mammographie-Screening: www.frauenaerzte-im-netz.de“
[2]: https://idw-online.de/de/news854902?utm_source=chatgpt.com „Brustkrebs im Frühstadium erkannt: aktuelle Auswertungen aus dem Mammographie-Screening“
[3]: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/studie-mammographie-screening-pm-09-07-25.html?utm_source=chatgpt.com „Mammographie-Screening verringert Brustkrebssterblichkeit deutlich | BMG“
[4]: https://www.test.de/Frueherkennung-Brustkrebs-Aerzte-muessen-vor-Mammografie-besser-beraten-4767205-4767212/?utm_source=chatgpt.com „Mammografie-Screening: Nutzen und Risiken des Mammografie-Screenings | Stiftung Warentest“
[5]: https://www.g-ba.de/themen/methodenbewertung/erwachsene/krebsfrueherkennung/mammographie-screening/?utm_source=chatgpt.com „Brustkrebs-Früherkennung – Mammographie-Screening-Programm – Gemeinsamer Bundesausschuss“
[6]: https://www.bfs.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/BfS/DE/2024/004.html?utm_source=chatgpt.com „BfS – Pressemitteilungen – BfS: Mammographie-Screening-Programm auch für jüngere Frauen von Vorteil“
