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Im Jahr 2023 verzeichnete Deutschland mit etwa 106.000 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüchen einen Anstieg um 2,2% im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahl erreichte den höchsten Stand seit 2012. Trotz dieser Zunahme blieb die Ursache für diesen Anstieg unklar, wie aus Daten des Statistischen Bundesamts hervorgeht.

Die Mehrheit der Frauen, die 2023 einen Schwangerschaftsabbruch durchführten, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, wobei 70% in diese Altersgruppe fielen. Frauen im Alter von 35 bis 39 Jahren machten 19% der Fälle aus, während 8% 40 Jahre oder älter waren. Nur 3% der Frauen waren jünger als 18 Jahre. Interessanterweise hatten 42% der Frauen vor dem Abbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.

Der Großteil der Abbrüche im Jahr 2023 (96%) erfolgte nach der Beratungsregelung, während medizinische Indikationen oder Sexualdelikte in 4% der Fälle die Gründe dafür waren. Die häufigste Methode zur Durchführung des Abbruchs war die Absaugmethode (48%), gefolgt von der Anwendung von Mifegyne® (38%). Die meisten Eingriffe wurden ambulant durchgeführt, wobei etwa 84% in Arztpraxen oder OP-Zentren stattfanden und 14% ambulant im Krankenhaus.

Im vierten Quartal 2023 wurden rund 25.300 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, was einem Rückgang um 3,1% im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht.

Ein Vergleich der letzten zehn Jahre zeigt, dass die Anzahl der Abbrüche bei jüngeren Frauen zurückgegangen ist, während sie bei Frauen ab 30 Jahren deutlich zugenommen hat. Insbesondere die Altersgruppen der 15- bis 17-Jährigen, 18- bis 19-Jährigen und 20- bis 24-Jährigen verzeichneten Rückgänge, während bei Frauen zwischen 30 und 44 Jahren ein Anstieg zu verzeichnen war.

Diese Entwicklung ist teilweise auf Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur zurückzuführen, wobei die Anzahl der jüngeren Frauen abgenommen und die der älteren Frauen zugenommen hat. Dies spiegelt sich auch in den Abbruchraten pro 10.000 Frauen wider.

Die detaillierten Daten zur Schwangerschaftsabbruchstatistik sowie weitere Informationen sind auf der Website des Statistischen Bundesamts verfügbar.