Die Störungen des weiblichen Zyklus werden in der medizinischen Fachsprache durch folgende Fachbegriffe definiert und unterschieden

  • Amenorrhoe – das Ausbleiben der Periodenblutung (z. B. durch eine Schwangerschaft, durch die Pille, im Rahmen der Wechseljahre etc.)
  • Oligomenorrhoe – zu selten eintretende Menstruationsblutung, der Abstand zwischen zwei Blutungen beträgt mindestens 35 Tage
  • Polymenorrhoe – damit wird verkürzter Zyklus beschrieben, dessen Dauer weniger als 21 Tage beträgt
  • Hypomenorrhoe – dies beschreibt eine deutlich abgeschwächte Menstruationsblutung
  • Hypermenorrhoe – eine Hymermenorrhoe bezeichnet einen übermässig starken Blutverlust
  • Menorrhagie – hiermit wird eine unnatürlich lange Blutungsdauer beschrieben, was bis zu 14 Tage dauern kann
  • Metrorrhagie – definiert eine Zusatzblutung, die außerhalb der normalen Regelblutung auftritt und länger als eine Woche andauert
  • Dysmenorrhoe – bei einer auffallend schmerzhaften Blutung spricht man von einer Dysmenorrhoe
  • Zwischenblutungen – eine zusätzliche Blutung, zusätzlich zur eigentlichen Menstuationsblutung

Was ist HPV? Was ist Gebärmutterhalskrebs? Wir kann man das untersuchen? Diese und andere Fragen werden im
Col Pod on Dr. Ingke Hagemann besprochen und erklärt.

der Link zu Col Pod ist hier.

„Col Pod – der Podcast rund um die Themen Entstehung, Erkennen und Behandeln von Gebärmutterhalskrebs und vor allem seiner Vorstufen. Hier geht es um Pap-Abstriche, um die HPV-Infektion, darum was Sex damit zu tun hat – es geht um Abklärung und was eine Kolposkopie ist und ob Operationen am Muttermund zu Frühgeburten führen können. Es geht um Krebsvorstufen in der Schwangerschaft und wie man Gebärmutterhalskrebs behandeln kann und… es geht vor allem darum, was Sie zu diesen vielen Themen wissen wollen!“

Das Ergebnis einer Studie zeigte, das mRNA-basierte COVID-19-Impfstoffe sicher sind und mindestens genauso gut verträglich für Schwangere wie für nicht-schwangere Frauen.

Mehr dazu über diesen Link. 

Quelle: Sadarangani M, Soe P, Shulha HP, Valiquette L, Vanderkooi OG, Kellner JD et al. Safety of COVID-19 vaccines in pregnancy: a Canadian National Vaccine Safety (CANVAS) network cohort study. The Lancet Infectious Diseases, August 11, 2022. DOI:https://doi.org/10.1016/S1473-3099(22)00426-1

Eine Untersuchung an 43.061 Schwangeren zeigte, daß je später sich eine werdende Mutter in der Schwangerschaft infiziert, um so mehr steigt die Frühgeburtenrate.

Mehr dazu über diesen Link. 

Quelle: Fallach N, Segal Y, Agassy J, Perez G, Peretz A, Chodick G, et al. (2022) Pregnancy outcomes after SARS-CoV-2 infection by trimester: A large, population-based cohort study. PLoS ONE 17(7): e0270893. doi.org/10.1371/journal.pone.0270893

Wie hoch ist ein normaler Hämoglobin-Wert Hb? Wie sollte dieser Wert in der Schwangerschaft sein? Wann spricht man von einer Anämie in der Schwangerschaft?

Zur Diagnostik eine Anämie wird in der Schwangerschaft der Hämoglobinwert bestimmt. Jedoch gibt dieser Wert nicht Auskunft über den aktuellen Gesamt-Eisenspeicherstatus. Das Eisen wird nicht nur im Hämoglobin, sondern auch im Ferritin gespeichert.

Der Ferritin-Spiegel wird in der Schwangerschaft nur dann kontrolliert, wenn der Hämoglobinwert eine gewisse Mindestgrenze unterschritten hat.

Als unterer Grenzwert des Hämoglobinwerts in der Schwangerschaft gilt ein Hb < 11 g/dl (6,8 mmol/l) im ersten und letzten Trimester und < 10,5 g/dl (6,5 mmol/l) im zweiten Trimester.

Der Ferritin-Spiegel sollte nicht unter 12 µg/l liegen und würde dann eine Anämie bedeuten. Eine Infektion kann jedoch den Ferritin-Spiegel fälschlicherweise erhöhen.

Ausserhalb der Schwangerschaft besteht laut WHO (World Health Organization) eine Blutarmut (Anämie) bei Frauen, wenn die Hämoglobin-Konzentration unter 12 g/dl (bzw. unter 120 g/l oder unter 7,5 mmol/l) liegt. Bei Männern besteht bei einem Wert unter 13 g/dl (bzw. unter 130 g/l oder 8,06 mmol/l) eine Anämie. Raucher-innen haben auf Grund des chronischen Sauerstoffmangels häufiger einen höheren Hämoglobin-Wert

In wieweit schützt das Neugeborene eine Infektion der Mutter mehr oder weniger als eine Impfung der Mutter während der Schwangerschaft?

Diese Frage wird annähernd in jeder Schwangerschaft diskutiert.

Eine US-Studie zeigte, dass nach einer COVID-19-Impfung in der Schwangerschaft mehr schützende Antikörper bei Mutter und Kind nachweisbar sind als nach einer Infektion.

Mehr dazu hier.

Quelle: Flannery et al, Comparison of Maternal and Neonatal Antibody Levels After COVID-19 Vaccination vs SARS-CoV-2 Infection, JAMA Network Open (2022). DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.40993

Erst-Trimester-Screening / Frühe Feindiagnostik

Neben der Risikoberechnung auf genetische Veränderungen wird im Rahmen des Erst-Trimester-Screenings u. a. auch eine frühe Organ-Untersuchung durchgeführt.

Durch die immer besser werdende Auflösung der Ultraschallgerät ist auch in dieser frühen Phase der Schwangerschaft die Möglichkeit gegeben, sich die Organe wie Gehirn, Herz, Wirbelsäule, Bauchwand, Arme und Beine zu beurteilen.  Somit lassen sich ein Grossteil der möglichen organischen Fehlbildungen bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel ausschliessen oder ggf. erkennen.

Eine u. U. frühe Diagosestellung erlaubt es den werden Eltern sich frühzeitig mit der Situation auseinanderzu etzen und sich frühzeitig und umfassend u. a. durch Kinderärzte, Humangenetiker und Geburtsmediziner beraten zu lassen.

Auf Grund der aber trotzdem begrenzten Aussage in dieser frühen Phase der Schwangerschaft ersetzt dies nicht das Zweit-Trimester-Screening, die Feindiagnostik um die 22. Schwangerschaftswoche.

 

Präeklampsie-Screening

Zu keinem Zeitpunkt der Schwangerschaft lässt sich das Risiko für eine Präeklampsie / Bluthochdruckerkrankung der werdenden Mutter so gut bestimmen, wie im Rahmen des Erst-Trimester-Screenings. Dazu wird auch der PAPP-A-Wert (Blut-Labor-Untersuchung) herangezogen. Früh erkannt lässt sich die Situation durch die Gabe von 100-150 mg Aspirin (ASS) verbessern. Diese Prophylaxe sollte jedoch vor der 16. Schwangerschaftswoche begonnen werden, um einen positiven Effekt zu erreichen.

Weiterhin lässt sich durch die selben Faktoren das Risiko für eine fetale Wachstumsverzögerung berechnen.

 

„Nackenfalten-Messung“

Die Begriffe Nackenfalte, Nackentransparenz, Nackenödem, NT oder Nuchal Translucency werden gleichbedeutend verwendet. Es handelt sich dabei um eine Flüssigkeitsansammlung im Nackenbereich des Feten. Zu dieser Flüssigkeitsansammlung kommt es auf Grund des noch nicht ausreichend entwickelten Lymphsystems. Föten mit einer Trisomie 21 oder einen schweren Herzfehler zeigen eine verzögerte Lymphgefäßentwicklung bzw. einem erschwerten Lymphabfluß. Im Verlauf der Schwangerschaft bildet sich die Lymphflüssigkeit zurück.

Die Ultraschalluntersuchung zur Messung der Nackenfalte ist zwischen der 11+4 und 13+6 SSW möglich, jedoch optimaler Weise in der letzten Woche des beschrieben Zeitraum durchzuführen. Zu diesem Zeitpunkt besteht die Möglichkeit neben einem Hinweis auf genetische Erkrankungen auch angeborene Fehlbildungen, wie z. B. schwere Herzfehler, Extremitäten- oder Hirnfehlbildungen zu erkennen.

Keine nichtinvasive Methode hat eine solch hohe Erkennungsrate von Risikoschwangerschaften (bzgl. Chromosomenstörungen) wie das Erst-Trimester-Screening mit Nackenfaltenmessung. Das Risiko für eine Chromosomenstörung oder einen Herzfehler ist mit zunehmender Dicke der Nackenfalte (Nackentransparenz) vergesellschaftet. Es gibt jedoch keinen Grenzwert in Millimetern.

Neben der Nackenfalte können noch weitere „Marker“ wie das Nasenbein und verschiedene Blutflussmuster zur Risikoeinschätzung herangezogen werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der Laboruntersuchungen. Bei dieser Laboruntersuchung werden zwei Werte aus dem mütterlichen Blut bestimmt. Das PAPP-A (pregnancy-associated plasma protein A) und das fβ-HCG (freie ß-Untereinheit des Schwangerschaftshormons humanes Choriongonadotropin) werden mit Normwerten der entsprechenden Schwangerschaftswoche verglichen. Die Kombination aus Nackenfaltenmessung, PAPP-A und fβ-HCG sowie Schwangerschaftswoche und Lebensalter der werdenden Mutter werden „Combined-Test“ genannt.

Das „adjustierte Risiko“

Fasst man alle Faktoren zusammen (Alter der werdenden Mutter, Größe des Feten, Schwangerschaftsalter, Nackenfaltenmessung, Laborergebnisse, ggf. Darstellung des Nasenbeines und Beurteilung gewisser Blutflussmuster sowie die geburtshilfliche Vorgeschichte der werdenden Mutter), so kann mit Hilfe eines lizenzierten Computerprogramms ein individuelles, abschließendes Risiko berechnet werden. Dieses Risiko wird als „adjustiertes Risiko“ bezeichnet.

Erkennungsrate

Durch den Combined-Test können nach Studien 87 % aller Trisomie 21 Schwangerschaften als Risikogruppe erkannt werden. Ein auffälliges Testergebnis bedeutet also nicht, dass eine Schwangerschaft mit einer Chromosomenveränderung vorliegen muss, sondern lediglich, dass diese einer Risikogruppe angehört.

Unauffällige Ergebnisse andererseits keine Garantie für ein gesundes Kind. Bei ca. 5% aller Schwangerschaften mit einer Trisomie 21 liegt das berechnete Risiko außerhalb der Risikogruppe (> 1:300)

Ein sicherer Ausschluss von Chromosomenveränderung ist in jedem Fall nur durch invasive Verfahren wie die Chorionzottenbiopsie oder Fruchtwasserpunktion möglich.

 

Dazu im Vergleich:

Wird ein Screening allein mit dem mütterlichen Alter durchgeführt, entdeckt man ca. 30% aller Föten mit einer Trisomie 21.

Wird ein Screening allein mit der Nackenfaltenmessung durchgeführt, entdeckt man ca. 80% aller Föten mit einer Trisomie 21.

Wird ein Screening allein mit der Blutuntersuchung auf PAPP-A und freies β-HCG durchgeführt, entdeckt man ca. 60% aller Föten mit einer Trisomie 21.

Der optimale Zeitpunkt zur Durchführung dieser Untersuchung ist in der 14. Schwangerschaftswoche und wird mit Ihnen bei der Terminvergabe anhand Ihrer Angabe berechnet.

Unsere Praxis ist lizenziert durch die Fetal Medicine Foundation London – http://www.fetalmedicine.com/

 

Häufig wird die Frage nach dem Kaffeekonsum in der Schwangerschaft gestellt. Bisherige Obergrenzen sollten wohl nun in Frage gestellt werden. Beim Koffein-Genuss darf man jedoch nicht nur an Kaffee denken. Auch Tee, Cola und Schokolade zum Beispiel müssen hier mit einberechnet werden.

Mehr dazu hier.