Für Frauen unter 25 Jahren wird ein jährlicher Test auf Chlamydien, der häufigsten sexuell übertragenen Geschlechtserkrankung, angeboten. Chlamydia trachomatis ist ein Bakterium, das bei direktem Schleimhautkontakt übertragen werden kann – bei ungeschütztem Sex und beim Oralverkehr. Die Infektionen verlaufen jedoch meist ohne besondere Symptome, was die Erkrankung so gefährlich macht. Bemerken Frauen die Ansteckung nicht und sie bleibt unbehandelt, besteht die Gefahr entzündlicher Erkrankungen des kleinen Beckens, also der Gebärmutter und der Eileiter. Dauerhafte Schäden – insbesondere der Eileiter – können dann die Folge sein und dazu führen, dass Betroffene nicht mehr auf natürlichem Wege schwanger werden können.
Weil schwere Folgeerkrankungen wie Sterilität, chronische Unterbauchschmerzen und Schwangerschaftskomplikationen durch rechtzeitige Behandlung großenteils verhindert werden können, ist ein Chlamydien-Screening als Regelleistung für gesetzlich Krankenversicherte angelegt. GKV-Versicherte können den Test in Anspruch nehmen. Eine akute Infektion ist gut mit Antibiotika zu therapieren. Idealerweise sollten im Fall einer diagnostizierten Infektion die Sexualpartner der letzten 60 Tage unbedingt mitbehandelt werden, um so genannte „Ping-Pong-Effekte“ gegenseitiger Ansteckung zu vermeiden.
Sexuell aktive Frauen unter 25 Jahren haben ein besonders großes Risiko für Chlamydien-Infektionen. Mit zunehmendem Lebensalter nimmt die Häufigkeit ab. Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt, dass jährlich etwa 300.000 Frauen neu erkranken.