Offenbar wirkt sich das Rauchen nicht nur negativ auf die eigene Fruchtbarkeit aus, sondern auch auf die der Kinder, wenn Frauen während ihrer Schwangerschaft rauchen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Universität Kopenhagen, welche die Keimzellen von männlichen Embryos untersucht haben, deren Mütter in der Schwangerschaft geraucht hatten. Blut- und Urinproben der Mütter gaben Aufschluss darüber, ob Mütter während ihrer Schwangerschaft Tabak konsumiert hatten.

Die Reproduktionsmediziner stellten fest, dass Embryonen von Raucherinnen zu 55 Prozent weniger Keimzellen aufwiesen als die Embryonen von Nichtraucherinnen. Aus Keimzellen entwickeln sich später männliche Spermien oder weibliche Eizellen. Ähnliche Ergebnisse hatten Wissenschaftler in früheren Untersuchungen auch beim weiblichen Embryonen beobachtet. Bei ihnen wiesen die Eierstöcke zu 41 Prozent weniger Keimzellen auf, wenn die Mütter geraucht hatten.

Der Leiter der Arbeitsgruppe, Claus Yding Andersen, hält es für möglich, dass der Rückgang an Fruchtbarkeit, zu dem es in den letzten Jahrzehnten in vielen Ländern gekommen sei, möglicherweise auf Tabakkonsum während der Schwangerschaft zurückzuführen ist. Er meint jedoch auch, dass die aktuellen Studienergebnisse keinen echten Beweis dafür liefern, dass die Fertilität des Nachwuchses tatsächlich geringer ist. In der Studie wurde schließlich nicht untersucht, ob die Nachkommen aufgrund der geringeren Keimzellen-Anzahl auch tatsächlich mehr Probleme bei der Kinderzeugung gehabt hätten.

Pressemitteilung der European Society of Human Reproduction and Embryology:
http://www.eurekalert.org/pub_releases/2010-09/esoh-sdm090210.php

Quelle