Scharlach und Schwangerschaft

Es handelt sich um eine ansteckende Infektionskrankheit, die Halsschmerzen, einen typischen Hautausschlag und die typisch rote „Himbeerzunge“ verursacht. Scharlach zählt zu den klassischen Kinderkrankheiten, weil er vorwiegend im ersten Lebensjahrzehnt auftritt. Aber auch Erwachsene können daran erkranken, denn gegen diese Infektionskrankheit gibt es praktisch keine Immunität. Dies bedeutet, dass man sich an Scharlach mehrfach anstecken kann.

Erreger des Scharlach sind Streptokokken-Bakterien, die über Tröpfcheninfektion oder infizierte Gegenstände übertragen werden. Die Erkrankung tritt meist als kleine Epidemie auf. Die grösste Ansteckungsgefahr besteht während der 2-4 Tage dauernden Inkubationszeit. Wenn die Krankheit ausgebrochen ist und die Behandlung mit Antibiotika gleich begonnen wurde, ist sie schon nach zwei bis drei Tagen nicht mehr ansteckend.

Die Krankheitssymptome kommen plötzlich: Hohes Fieber bis fast 40°C, Kopf- und sehr starke Halsschmerzen stehen am Anfang. Der Rachenraum ist scharlachrot verfärbt, die Zunge ist weisslich belegt. Viele Kinder klagen über Übelkeit und müssen sogar erbrechen. Nach 2-4 Tagen färbt sich die Zunge himbeerrot. Spätestens drei Tage nach Fieberbeginn zeigt sich der typische, samtartige Hautausschlag mit stecknadelkopfgrossen, dicht stehenden Flecken. Sie erscheinen vor allem um die Achseln, an der Brust, in der Leistengegend und an den Innenseiten der Oberschenkel. Der Bereich um den Mund herum bleibt ausgespart und erscheint weisslich (Milchbart). Juckreiz ist kaum vorhanden. Etwa drei Wochen nach Auftreten der ersten Symptome beginnt die Haut, sich zu schälen, vorwiegend an den Handflächen und Fusssohlen.

Bei Auftreten der ersten Symptome sollte idealerweise ein Rachenabstrich vorgenommen werden, um die Diagnose zu sichern. Danach wird mit einem hochdosierten Antibiotikum (in der Regel Penicillin, falls keine Allergie besteht) über zehn Tage, fiebersenkenden Massnahmen und Mitteln gegen Halsschmerzen behandelt.

An Scharlach können Sie sich während der Schwangerschaft anstecken. Zahlreiche Untersuchungen ergeben keine Hinweise auf eine mögliche Gefährdung des Ungeborenen, wenn es während der Schwangerschaft zu einer Scharlachinfektion kommt. Auf Grund der bisher vorliegenden Untersuchungen geht man von einem sehr geringen Erkrankungsrisiko für das Neugeborene aus.